Kürzlich trafen sich MdL Ruth Müller, die stellvertretende Vorsitzende der Landshuter SPD, Patricia Steinberger, sowie die Stadträtinnen Anja König und Maria Haucke als Mitglied des Verwaltungsbeirats Theater zu einem Gespräch über die Zukunft des Stadttheaters Landshut mit Oberbürgermeister Hans Rampf. Aus Unterfranken extra zu dem Termin angereist war MdL Georg Rosenthal in seiner Eigenschaft als kulturpolitischer Sprecher der Landtags- SPD und Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst.
Ruth Müller wollte von Hans Rampf wissen, welche Unterstützung auf Landtagsebene geleistet werden könne, um dem Theater Landshut möglichst bald wieder eine feste Spielstätte geben zu können. Daraufhin legte Rampf zunächst den Status Quo dar: Der Bernlochner Komplex gehört nun seit Kurzem der Stadt Landshut, daher stünde einer Rückkehr des Stadttheaters an seinen angestammten Ort im Grunde nichts im Wege. „Als nächstes wollen wir das zum Komplex gehörende Restaurant, sowie den Festsaal sanieren, um hierfür möglichst schnell wieder einen Pächter zu finden und somit dem historischen Gebäude wieder Leben einzuhauchen“, legte Rampf dar.
Darüber freute sich Stadträtin Maria Haucke sehr. „Die SPD- Stadtratsfraktion hat diesbezüglich zwei Anträge eingebracht.“, so Haucke. Die Gesamtplanungen sollen umgehend in Angriff genommen werden, damit die Ausweichspielstätte Theaterzelt nicht zur Dauerspielstätte werde und die Bühne und einige Gastzimmer sollen zumindest soweit vorab saniert werden, dass eine Verwendung als Probebühne möglich sei.
Lange sah es danach aus, als käme für eine Wiedereingliederung des Theaters mit heutigen Standards einzig ein Neubau in Frage. Nun soll jedoch anhand einer Machbarkeitsstudie festgestellt werden, ob dies auch mit einer Sanierung der bestehenden Räumlichkeiten und einem Anbau möglich wäre. „Historische Aufzeichnungen belegen, dass der Bernlochner schon immer ein Theater war“ betont Anja König die Bedeutung des Komplexes. Im Zuge einer Sanierung, so mutmaßen die Architekten, könnten eventuell sogar die Ränge des Theatersaales wiederbelebt werden. „Ziel ist es, 300 Sitzplätze zu schaffen, die den heutigen Standards entsprechen“ erklärt Rampf. Georg Rosenthal fügt dem hinzu, dass auch das Foyer eine ansprechende Gestaltung haben sollte, da dieses heutzutage vor und nach den Aufführungen wie auch in den Pausen zum Aufenthalt einladen müsse.
Landshuts Oberbürgermeister Hans Rampf möchte die Rückkehr des Theaters in die Innenstadt nicht auf die lange Bank schieben: „Nach einer entsprechenden Entscheidung des Stadtrates könnte innerhalb von 4 Jahren mit dem Neubau oder aber eben einer Sanierung begonnen werden“, gibt er sich zuversichtlich. Eine Sanierung wäre, neben dem Erhalt der historischen Spielstätte, auch wegen verschiedener Förderungsmöglichkeiten attraktiv.
Georg Rosenthal empfiehlt in diesem Fall als mögliche Finanzquellen den Denkmalschutz und den Bayerischen Kulturfonds. Eine Sanierung hätte auch den Nebeneffekt, dass Landshut einen weiteren historischen Eckpfeiler hätte, der zur Identität der Stadt beitragen könnte. Auch Patricia Steinberger sieht kulturelle Fördermöglichkeiten für die Spielstätte: „Schon der Zweckverband Landestheater Niederbayern sieht zwingend vor, dass Landshut eine Spielstätte vorhält, da der Erhalt der Kultur für jede Gesellschaft grundlegend wichtig ist und auch das Stadtumland mit kulturellem Angebot versorgt werden muss“, so Steinberger. In der Vorgabe des Zweckverbandes sieht Georg Rosenthal außerdem eine Begründung für außergewöhnliche Förderung.
Hans Rampf bedankt sich für das Gespräch mit den SPD- Politikern. Alle sind sich einig, dass die Rückkehr des Theaters in das Herz der Stadt ein überparteiliches Anliegen ist, für das nach Kräften am gleichen Strang gezogen werden muss. Mit einer entsprechenden Förderung, so stellt der Oberbürgermeister in Aussicht, könnte das Theater innerhalb von vier Jahren wieder an seinem angestammten Platz einziehen. „Der Bernlochner muss einfach wieder die Bühne für Landshut werden“, schließt Ruth Müller das Gespräch.
Bild: v.l. Stadträtin Anja König, OB Hans Rampf, MdL Georg Rosenthal, Patricia Steinberger, Stadträtin Maria Haucke, MdL Ruth Müller