März 2016

Für mehr Miteinander statt Nebeneinander

Park3 Buch am Erlbach

SPD-Politikerinnen informieren sich über Mehrgenerationen-Neubauprojekt in Buch am Erlbach

Franz Göbl, Bürgermeister von Buch am Erlbach, freute sich, MdL Ruth Müller, die stellvertretende Vorsitzende der Landshuter SPD, Patricia Steinberger, sowie Stadträtin Anja König bei sich im Rathaus begrüßen zu dürfen. Angesichts des immer weiter zunehmenden Mangels an bezahlbarem Wohnraum auch in ländlichen Gefilden, lag der Fokus des Gesprächs auf den zahlreichen Bauprojekten in Buch am Erlbach.

In Buch gibt es bereits zahlreiche Maßnahmen, um die Gemeinde möglichst barrierearm zu gestalten und infrastrukturell gut auszustatten. Die Gemeinde Buch am Erlbach beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit den Auswirkungen des demographischen Wandels und wird als „Modellkommune“ bei ihren Vorhaben wissenschaftlich begleitet. So wurde beispielsweise eine aufgrund der Lage terrassenförmig angelegte Siedlung so gebaut, dass jedes Haus ebenerdig begeh- und befahrbar ist. Außerdem gibt es gut besuchte Einrichtungen zur Kinderbetreuung, ein Seniorenzentrum, Apotheke und Ärztehaus. Nahe des Seniorenwohnheims wurde ein Park errichtet, der als generationenübergreifender Begegnungs- und Aufenthaltsbereich genutzt wird. Hiervon konnten sich die Gäste persönlich überzeugen, besonders gefiel dabei Ruth Müller die Gestaltung des Parks mit Informationstafeln zu wichtigen Ereignissen in der Bucher Geschichte.

„Ziel unserer Gemeinde ist die Schaffung von generationenfreundlichem, flexiblem und bezahlbarem Wohnraum“, so Bürgermeister Franz Göbl. Daher wird gerade im Baugebiet „Gastorfer Straße“ auf Wohnungsangebote geachtet, die sich den im Laufe des Lebens verändernden Bedürfnissen der Bewohner anpassen, indem Ergänzungen oder spätere Teilungen, wenn z.B. die Kinder aus dem Haus sind, möglich sind.

Neben diesen so geplanten Ein- bis Mehrfamilienhäusern, welche von Privatinvestoren gebaut werden, wird auch ein Mehrgenerationen-Wohnkomplex durch die MARO Genossenschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen entstehen. Das Grundstück hierfür ist so ausgewählt, dass ein barrierefreier Zugang zum Ärztehaus und Dingen des täglichen Bedarfs möglich ist. Da man für ein Miteinander verschiedenster Generationen sorgen möchte, werden in den drei Gebäuden etwa 30 Einheiten, vom Single-Appartement bis zur 5-Zimmer-Wohnung geschaffen. Außerdem soll es einen verkehrsberuhigten Innenhof geben, sowie einen Zugang zum öffentlichen Spielplatz, um so auch eine Integration des nachbarschaftlichen Wohnens in das Neubaugebiet zu ermöglichen. Dies soll einer Vereinsamung im Alter entgegenwirken, die Selbstbestimmtheit so lange wie möglich erhalten, aber auch die gemeinschaftliche Hilfe untereinander fördern. Finanziert wird der genossenschaftliche Bau über Anteile von Privatinvestoren, bisher mehrheitlich Ortsansässige, sowie über Fördergelder und Darlehen. Nachdem gerade auf bezahlbarem Wohnraum ein Hauptaugenmerk liegt, sollen die Mieten dabei möglichst niedrig gehalten werden, außerdem seien auch Mietkostenzuschüsse möglich, so Göbl.

Vorausschauend sei die Gemeinde Buch am Erlbach, wenn es darum gehe, Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu finden, lobte die Landtagsabgeordnete Ruth Müller die Aktivitäten. „Gerade in unserer Region ist es wichtig, wieder mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, da durch den Verkauf der GBW-Wohnungen infolge des Landesbankdebakels 1.200 Sozialwohnungen in Stadt und Landkreis Landshut an einen privaten Investor verkauft wurden“, so Müller. Alleinerziehende hätten ebenso wie junge Singles oder Rentnerinnen einen schmalen Geldbeutel und erleben bei der Suche nach Wohnraum einen Verdrängungswettbewerb der nur durch mehr Wohnbebauung aufgelöst werden kann.

1400 rote Eier am Palmsamstag verteilt

Am Samstag verteilten die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten traditionell 1400 rote Ostereier in der Altstadt. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um ins Gespräch mit der Oberbürgermeisterkandidatin Patricia Steinberger zu kommen. Die Aufregung um die wiederum  vom konservativen Lager abgelehnte städtische Wohnungsbeugesellschaft war bei den meisten Diskussionen das Hauptthema. Daraus ging wieder einmal deutlich hervor, dass die Bevölkerung die Notwenigkeit erkannt hat, nur der amtierende Oberbürgermeister und die konservativen Stadtratsfraktionen nicht. Hier betonte Steinberger: „Die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft wird in jedem Fall zur Chefsache gemacht, sollte ich im Oktober zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt werden.“ Ein erneuter Antrag im Stadtrat könne schließlich gemäß der Geschäftsordnung frühestens 2020 nach der nächsten Kommunalwahl gestellt werden und damit werde kostbare Zeit verschwendet.

Af dem Bild oben v.l.n.r. Patricia Steinberger, Christina Schindler, Michael Knau, Martin Prucker, Gerd Steinberger und Anja König

Archäologische Zeugnisse bewahren und schützen

Vor Ort-Archäologie

SPD will besseren Schutz von Kulturgütern erreichen

Den Bericht über die Zerstörung einzigartiger Fundstücke aus der Zeit der Landshuter Hochzeit bei der Bebauung des Kollerparkplatzes nahm die Landshuter SPD-Abgeordnete Ruth Müller zum Anlass, eine Anfrage an die Bayerische Staatsregierung zu stellen. Die Antwort des bayerischen Kultusministeriums diskutierte die Landtagsabgeordnete mit den beiden SPD-Stadträten Dietmar Franzke und Anja König bei einem Vor-Ort-Termin.

„Bei den Fundstücken, die zum Beispiel aus hochwertigen Gläsern bestanden, handelt es sich zweifelsfrei um archäologische Stücke aus der Zeit der Landshuter Hochzeit“, konnte Müller berichten. Mit dem Investor sei vereinbart worden, dass das Grabungsareal konservatorisch überdeckt wird, damit im unmittelbaren Umfeld die weiteren Grabungen vorgenommen werden können. Obwohl mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege die fachliche Vorgehensweise abgestimmt war, sei bei einer unangekündigten Baustellenkontrolle festgestellt worden, dass sowohl die konservatorische Überdeckung als auch der Rest der erhaltenen archäologischen Fundschichten und Befunde weggebaggert worden seien. Obwohl von der Bauaufsicht der Stadt Landshut ein Baustopp ausgesprochen wurde, habe man die Zerstörung fortgesetzt.

„Die Identität unserer Stadt ist eng mit der „Landshuter Hochzeit“ verknüpft“, stellte Stadtrat Dietmar Franzke fest. Umso ungeheuerlicher mutet es an, dass in der unmittelbaren Nähe zu einem der ältesten Straßenzüge unserer Stadt so fahrlässig mit archäologischen Funden umgegangen worden ist, ärgert sich auch Stadträtin Anja König. Das verhängte Bußgeld von gerade einmal 9.000 Euro mutet im Verhältnis zu den archäologischen Werten – und vor allem zum Wert des Neubaus als geradezu lächerlich gering an, stellt die Landtagsabgeordnete Ruth Müller fest. „Schon in unserer Bayerischen Verfassung ist der Schutz und die Pflege von Kunst- und Geschichtsdenkmälern festgeschrieben“, ärgert sich Müller über die gedanken- und verantwortungslose Vorgehensweise des Investors und der beauftragten Grabungsfirmen.

Die beiden SPD-Stadträte Dietmar Franzke und Anja König wollen sich nun gemeinsam mit ihrer Oberbürgermeisterkandidatin Patricia Steinberger dafür stark machen, dass bei Bauvorhaben im historischen Stadtkern regelmäßigere Baustellenkontrollen stattfinden vor allem bei Baustellen mit bereits verhängte Baustopps. Auch sollte man sich Gedanken über die Höhe der Bußgeldstrafen machen: „Diese sollten so hoch sein, dass ein Verstoß wirklich abschreckt.“, fordern die Kommunalpolitiker aus Landshut.

Sach- und Geldspende für das AWO-Frauenhaus

Spendenübergabe AWO

SPD-Frauen im Gespräch mit Angelika Hirsch

Am Mittwoch trafen sich die SPD-Frauen Patricia Steinberger, Maria Haucke und Anja König mit der Leiterin des AWO-Frauenhauses Angelika Hirsch und einigen Bewohnerinnen des Frauenhauses. Eine Kindergitarre, ein Kinderwagen und viele Bücher für alle Altersgruppen erfreuten die Gesichter der Kinder und Mütter. Außerdem übergaben die SPD-Frauen den Erlös aus einer Versteigerung während der Jahresabschlussfeier 2015 in Höhe von 200,00 Euro.

Angelika Hirsch freute sich sehr über den Besuch. “Die 200 Euro sind ein Segen für uns, denn von diesem Geld können wir mit den Kindern auch mal etwas unternehmen, was für andere Kinder selbstverständlich ist.” Gemeint sind damit Kinobesuche, Eis essen gehen oder das Schwimmbad besuchen, denn dies sei von den öffentlichen Geldern meist einfach nicht drin, so die Leiterin des Frauenhauses.

Auf Nachfrage von Patricia Steinberger berichtete Hirsch, dass es nach wie vor viele Anfragen und Hilferufe gibt, aber nur die wenigsten Frauen dann wirklich im Frauenhaus aufgenommen würden. Vielen Frauen könne auch mit Informationen und Gesprächen bereits weitergeholfen werden. Der Wohnungsmangel und auch der mentale und psychische Zustand der Bewohnerinnen, der es oft nicht erlaubt, dass diese bereits nach wenigen Wochen in einer eigenen Wohnung ihr Leben meistern, verlängern die durchschnittliche Verweildauer. Diese läge im Moment bei ca. 80-90 Tagen. Vor allem auch die psychische Gewalt gegenüber Frauen habe zugenommen. Diese Frauen und Kinder brauchen mehr Zeit und intensivere Betreuung, was die Einrichtung in der Umsetzung mit dem knapp bemesssenen Personal oft vor große Herausforderungen stellt. Patricia Steinberger berichtete, dass sie einem bereits länger gehegtem Wunsch im Frauenplenum erfolgreich nachgekommen sei und den Frauenhäusern einer regelmäßige Berichterstattung in den politischen Gremien ermöglichen möchte. Steinberger hatte im Frauenplenum einen entsprechenden Antrag eingebracht, der auch einstimmig von den anwesenden Frauen befürwortet wurde. Angelika Hirsch nahm dies mit Freude zur Kenntnis, denn Öffentlichkeitsarbeit sei sehr wichtig, um betroffenen Frauen immer wieder zu sugerieren, dass das entsprechende Hilfsangebot vorhanden ist. Mittlerweise setzen die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses auch sehr viel auf Prävention. “Man kann den jungen Mädchen und Buben nicht früh genug mit den Weg geben, was bestimmte Verhaltensweisen für Folgen haben können.”, so Hirsch.

Auf dem Foto von links: Angelika Hirsch (Leiterin des AWO-Frauenhauses), Stadträtin Maria Haucke, stv. SPD-Vorsitzende Patricia Steinberger und Stadträtin Anja König