Reden von Patricia Steinberger

Rede zum Wahlkampfabschluss

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

liebe Genossinnen und Genossen,

liebe Freunde der Landshuter Sozialdemokratie,

nun liegen neun Monate Wahlkampf hinter mir – mit allen Höhen und Tiefen, die dazu gehören. Genauso lange wie eine Schwangerschaft, die bekanntlicherweise mit dem freudigen Ereignis endet.

Ich habe in dieser Zeit viel gesehen, erlebt, Einblicke gewonnen in die unterschiedlichsten Bereiche und vor allem habe ich viele Menschen kennengelernt. Menschen mit kleinen und größeren Anliegen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Mir, einer Frau, die sie vom Plakat kennen, einer der Podiumsdiskussionen oder einem kurzen Hallo. Die Rundreise mit meiner roten Couch durch die Stadtteile, die zahlreichen Hausbesuche, die netten und berührenden Gespräche mit den Menschen in den Senioren- und Pflegeheimen haben gezeigt, dass eine Problemlöserin gesucht wird, aber vor allem jemand der die Menschen versteht, mag und auf sie zugeht. Ein Mensch, der alle versteht und für alle einsteht, nicht nur einzelne Interessengruppen.

Meine Themen und Positionen haben sich durch alle diese Begegnungen nicht geändert. Nein, ganz im Gegenteil, sie haben mich noch bestärkt und verdeutlicht, dass es das ist, was die Menschen bewegt.

Das Problem bezahlbarer Wohnraum ist präsenter denn je:

  • Zahlreiche Emails haben mich erreicht, in denen gefragt wurde, ob ich nicht eine Wohnung wüsste
  • Bei meinen Hausbesuchen hab ich Wohnungen und Häuser von Ihnen gesehen, die das Wort Wohnung gar nicht verdient haben
  • Menschen, die keine Scheu besitzen zu zeigen in welch Verhältnissen sie leben müssen
  • Kalte feuchte Räume, einen kleinen Gasofen in einem Raum und im Winter den Schimmel an den Wänden und das ganze natürlich zum Schnäppchenpreis

Ach eine Äußerung möchte ich Ihnen nicht vorenthalten zum Thema bezahlbarer Wohnraum geht uns alle an, allerdings die einzige in ihrer Art. O-Ton: nein, bezahlbarerer Wohnraum geht uns nichts an, schließlich hätten Sie und Ihre Kinder genug Geld um sich etwas zu kaufen…“ Schön für die Herrschaften, allerdings spiegelt dies nicht die Situation vor Ort wieder.

Das Thema geht uns alle an. Das mangelnde Angebot und die große Nachfrage bestimmen den Preis, was logischerweise erkennen lässt, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, was die Höhe der Mieten, aber leider auch die Renditen der Investoren angeht.

Der fehlende bezahlbare Wohnraum trifft mittlerweile nicht nur die Menschen mit geringen und kleinen Einkommen, sondern ist auch in der Mittelschicht angekommen. Die Suche nach leistbarem Wohnraum entwickelt sich zur nahezu unlösbaren Aufgabe.

Junge Studenten, die nach Abschluss ihres Studiums gerne in der Stadt bleiben würden, müssen Landshut den Rücken kehren, weil sie keine Wohnung finden. Hier geht ein großes Potential für die Stadt verloren.

Sicherlich gibt es schon den ein oder anderen Privatinvestor, der sich hier mit Lösungen aktiv miteinbringen möchte.

Auch leisten die Landshuter Wohnungsbaugenossenschaften einen Anteil daran, aber leider nur im bescheidenen Rahmen.

Nicht nur wir fordern bezahlbaren Wohnraum, auch die Bayerische Verfassung tut dies.

Hier ist eindeutig die Stadt in der Pflicht eine eigene Wohnungsbaugesellschaft zu gründen, aber nicht um Sozialwohnungen, sondern bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Keine weiteren Abhängigkeiten von Dritten. Sicherlich ist es gut auf mehreren Beinen zu stehen, aber Hauptproblemlöser muss die Stadt sein. Wir dürfen uns hier nicht länger aus der Affäre ziehen. Die langjährige Forderung nach einer städtischen Wohnbaugesellschaft muss endlich umgesetzt werden, es gibt keine andere Lösung aus dieser Misere.

Mittel- und langfristig kann sich die Stadt hier dauerhaft Vermögen schaffen. Die Voraussetzungen waren nie besser als jetzt.

Warum setzen denn im Moment viele Geldanleger auf Immobilien und nicht andere Geldanlagemöglichkeiten?

Wir haben die Ochsenau damals zu einem Spottpreis von ca. 1 € erwerben können, allein zwei Banken in Landshut würden uns Kredite in entsprechender Höhe zur Verfügung stellen und das beim einem historischen Niedrigszinsniveau.

Hier hätte man die Möglichkeit einen neuen Stadtteil zu entwickeln, so wie in der Nachkriegszeit die Niedermayerstraße, für die noch heute bei Planern Lob Programm ist. Natürlich ist parallel die Verkehrsinfrastruktur zu entwickeln, damit die Menschen nicht im Verkehr ersticken..

Immer wieder kommt der Einwurf mit den Schulden. Sicherlich machen wir mit einer Wohnungsbaugesellschaft zuerst Schulden, aber rentierliche,

Wenn das nicht so wäre, dann würde kein privater Mensch mehr ein Häuschen bauen, weil er Schulden macht. Wir haben doch einen Gegenwert: Wohnungen. In der jetzigen Zeit nahezu mit Gold aufzuwiegen.

Baut man qualitativ auf einem anständigen Niveau, sind für ca. 15 bis 20 Jahre größere Reparaturen kein Thema. Kleinere Instandhaltungen sollen sofort erledigt werden. Eine kostendeckende Finanzierung, in der auch Rücklagen für die Instandhaltung und Sanierung abgedeckt sind, hat aus unternehmerischer Sicht oberste Priorität. Nur so kann man einen Sanierungsstau, den wir ja mittlerweile in vielen städtischen Bereichen haben, verhindern.

Wir müssen hier auch neue Varianten der Bebauung wagen. Ich sage nur Wohnraum statt Hubraum, warum nicht eine Überbauung der Parkflächen von Discountern – Beispiel: Aldi am Kupfereck. Hier gab es ja schon mal eine Planung für Wohnraum. Gerade hier gab es auch gleich Nachplapperer, die das als ihre Idee verkaufen wollten. Ich sag nur: „Wer hat´s erfunden?“

Nachdem ich gerade das Thema Schulden angesprochen habe, möchte ich hierzu schon noch etwas sagen. Mit schnellem Schuldenabbau wird gar nichts gehen, das hat die Vergangenheit gezeigt. Trotz erheblicher Einschnitte und dem Verkauf von Tafelsilber sind die Schulden nicht gesunken, sondern eher gestiegen.

Wir müssen die momentan wirtschaftliche gute Lage nutzen. Unserer Maxime muss lauten in guten Jahren sollen 50% der Einnahmen für den Schuldenabbau verwendet werden und die verbleibenden 50% für wichtige, ja oft  längst überfällige Investitionen, die den Bürgern zu Gute kommen auf den wir doch den Fokus haben müssen. Wollen wir den kommenden Generationen eine sanierungsbedürftige Stadt hinterlassen?

Blockiert werden darf aber auch nicht der weitere zeitgemäße Ausbau der B15 neu bzw. der Alternativtrassen. Das ist ein verkehrstechnischer Suizid mit verheerenden Folgen. Nicht nur die verkehrliche Überlastung, sondern auch die immense Belastung der Umwelt durch tägliche Staus, wenn die B15 neu an der A92 endet, muss hier in den Fokus gerückt werden.

Den Nachholbedarf in der Verkehrsinfrastruktur haben uns wohl die Sommermonate gezeigt, in denen der Verkehr still stand.

Verkehrliche Lösungen wie Ost- und Westtangente können nicht von der Stadt allein umgesetzt werden. Dies muss in Kooperation mit den angrenzenden Kommunen erfolgen – auf Augenhöhe.

Zur Entspannung der Verkehrssituation ist eine Weiterentwicklung des ÖPNV anzustreben. Um erfolgversprechende Lösungen zu finden ist einerseits die topographische Lage der Stadt (Berge) zu berücksichtigen, andererseits aber auch die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, die zu den Hauptverkehrszeiten unterwegs sind. Kurz getaktete Shuttlebusse, beispielsweise von Kumhausen in die Innenstadt/Neustadt und wieder zurück, von Auloh in die Neustadt und zurück,  dies ist auch für die anderen Ausrichtungen zu prüfen.

Wichtig ist mir an dieser Stelle nochmals zu erwähnen, dass ich mich für die Schulwegefreiheit für alle SchülerInnen aus dem Stadtgebiet einsetzen werde. Beträgt die einfache Strecke zur Schule mehr als einen Kilometer, dann sollten die Kosten von der Stadt getragen werden.  Zum ersten sollen unsere Kinder sicher zu Schule und nach Hause kommen, aber auch das überdurchschnittliche Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten und die teils gefährlichen Verkehrssituationen vor den Schulen – durch die Vielzahl der Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen und holen, soll verringert bzw. vermieden werden. Die Minderbelastung für unsere Umwelt ein zusätzlicher positiver Effekt.

Was umgehend in Angriff zu nehmen ist und viel zu lange dem allgemeinen Sparzwang unterworfen war, sind Maßnahmen zu Sanierung der schlechten Straßenzustände. Entscheidungen, die schnell und unbürokratisch umgesetzt werden können.

Die Entwicklung der Stadt bzw. ihrer Grundstückspolitik ist ein notwendiger Punkt. Die Nachverdichtung der Stadt, aber auch die Gewerbeansiedlung … beispielsweise durch sog. Handwerkerhöfe, benötigt nachhaltige und wirtschaftliche Konzepte.
Hier hat die Stadt die Entwicklung verschlafen. Zahlreiche kleine und mittlere Betriebe sind bereits ins Umland abgewandert.
Hier wären Grundstücksflächen in der Münchnerau oder an der Bahnlinie optimal. Kurze Wege für Kunden, Parkplätze, aber auch die Erreichbarkeit für die Mitarbeiter mittels ÖPNV sind wichtige Aspekte.
Rechtzeitige Ankäufe, die zeitnahe Erschließung und der Ausweis von Wohnbau- oder Gewerbegrund haben oberste Priorität.
Dem rasanten Wachstum ist Rechnung zu tragen – mit der Ausweisung für Betriebsstätten kann weitere Steuerkraft für die Stadt gewonnen werden.

Die Zukunft der Stadt hat natürliche noch viele Herausforderungen.

Das Stadttheater. Es freut mich, dass ich mit meinem Slogan „Raus aus dem Zelt“ einiges in Bewegung gesetzt habe.

Der Kauf des Bernlochnerkomplexes war der erste Schritt, Nun gilt es die Eckdaten und die Vorgaben für die Umsetzung festzulegen, damit die Planungen in Angriff genommen werden können.

Die Förderung der Kosten, deren Höhe zwar noch nicht einmal feststeht, weil es ja noch keine Planungen gibt, in Höhe von 75% steht der Stadt Landshut mehr als zu. Wir als Regierungshauptstadt haben besondere Bedeutung für die Region und das scheint jetzt auch angekommen zu sein,

Bei ca. 20 Mio. € Kosten, wären in diesem Fall für die Stadt Landshut noch 5 Mio. € Investitionen übrig; das Theaterzelt hat bis jetzt 3 Mio. € gekostet.

Für mich ist wichtig, dass das Stadttheater wieder zum Bernlochnerkomplex zurückkehrt; nicht aus wahlkampftaktischen oder parteipolitischen Gründen:

Nein, sondern weil es mir ein persönliches Anliegen ist, der Qualität des Theaters wieder das entsprechend Umfeld zu bieten.

Unser Stadttheater bietet Aufführungen auf hohem Niveau und dieses Niveau sollten auch die Örtlichkeiten für die Präsentation haben. Ein Zelt ist als Kurzzeit und Übergangslösung sicherlich tragbar, aber keineswegs als Dauerlösung geeignet.

Der zentralen Bedeutung des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern muss Rechnung getragen werden.

Nur am Rande, wenn jemand derartig gutes Verhandlungsgeschick besitzt, dann sollte man versuchen diesen Mann auf der wichtigen Position zu belassen, damit er noch mehr gutes für die Stadt tun kann.

Kunst, Kultur und kulturelle Bildung sind von hoher Bedeutung für unsere Gesellschaft.

Nur weil es sich um eine freiwillige Leistung handelt, heißt es nicht, dass es sich um eine nachrangige Aufgabe handelt. Ausgaben in den Bereich der Kultur sind keine Subventionen, sondern Investitionen!!!

Die Stadt Landshut bietet ein hohes Maß an Kunst und Kultur auf das wir stolz sein können. Einen großen Anteil haben hier auch sog. Ehrenamtliche bzw. Amateurgruppen, die sich hier in die Kulturstadt Landshut miteinbringen.

Nicht nur hier, in vielen öffentlichen Bereichen ist das Ehrenamt nicht mehr wegzudenken und übernehmen Aufgaben, die von der Stadt nicht leistbar sind. Als Stadt ist es aber unsere Pflicht, ist es das Mindeste diesen engagierten Menschen unsere Wertschätzung zu zeigen und wenn sie mit einem Anliegen vor unserer Tür stehen gemeinsam mit ihnen nach Lösungen zu suchen und sie nicht abzuweisen.

Sicherlich auch wenn man bis zu 100% Zuschuss erhält, heißt das noch lange nicht, dass die Mehrheit des Stadtrates dafür stimmt. Wahrscheinlich denken sich manche, was umsonst ist kann nix sein – weit gefehlt: ich sage nur Bildungskoordinator. Vor allem natürlich, wenn es sich um einen G´Studierten handelt. Auf die Idee, dass gerade dieses Wissen uns zum Vorteil wird und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden können kommt man gar nicht … wenn man krank ist geht man ja auch lieber zu einem g´studierten Arzt wie zu einer Wunderheilerin …

All das sind Projekte, sicherlich ist eine grundsätzliche Positionierung notwendig, aber es geht doch nicht um Projekte. Es geht um die Menschen, die Bürgerinnen und Bürger – wie sie und mich- und deren Probleme. Die Probleme haben Gesichter und sind nicht nur Zahlen, Daten und Fakten.

Es geht um die LandshuterInnen:

  • die Familie, die nach bezahlbarem Wohnraum sucht
  • die alleinerziehende Mutter oder Familien, in denen beide berufstätig sind, damit sie sich das Leben leisten können, die nach flexiblen Betreuungsmöglichkeiten für Ihre Kinder suchen
  • die Arbeitnehmer, die täglich ihre wertvolle Freizeit in irgendeinem Stau in Landshuts Hauptverkehrsstraßen wie Konrad-Adenauer-Straße, Veldener Straße, Luitpoldstraße usw. verbringen
  • unsere Senioren, die gerade im Bereich des Ehrenamtes unersetzlich sind
  • all jenen, die beispielsweise mit dem Rollstuhl unterwegs sind, für die das tägliche Leben etwas beschwerlicher ist: da ist zwar der Zugang zur öffentlichen Toilette barrierefrei, allerdings die Kurve so eng, dassman mit dem Rolli nicht rum kommt
  • von der Sauberkeit der öffentlichen Toiletten möchte ich gar nicht reden
  • all die, die sich von der Politik ignoriert und vergessen fühlen

Woanders als in der Kommunalpolitik ist man so nah dran am Bürger, kann hören wo der Schuh drückt, Lösungen entwickeln und umsetzen. Meist sind es nur Kleinigkeiten, die nicht einmal kostenintensiv sind.

Ein Blick auf die Wahlbeteiligung bei der letzten Kommunalwahl 2014 lässt einen nachdenklich werden. Genau 20.863 Wahlberechtigte habe den Gang zu Wahlurne wahrgenommen, knapp 40% (39,98%). Warum hat der Rest darauf verzichtet?

Die BürgerInnen fühlen sich nicht mehr wahrgenommen, von der Politik ignoriert oder nur als Statist in einem skurrilen Bühnenstück. Sicherlich werden bei den großen Themen Positionen bezogen, aber keine überzeugenden Lösungsansätze angeboten. Das wäre doch wichtig!

Gibt es dann Lösungsvorschläge, die durchaus machbar, tragbar und akzeptabel wären, aber aus dem anderen politischen Lager stammen, dann wird unter Zugrundelegung von parteitaktischen Denken, die Zustimmung verweigert bzw. dagegen gestimmt.

Rege schier endlose Diskussionen, bei denen der Bürger immer mehr und mehr in den Hintergrund gerät. Man muss auch mal mutig sein und Entscheidungen treffen. Stellen Sie sich vor, ein Unternehmer würde diese endlosen Diskussionen führen, bevor er eine Entscheidung trifft, wahrscheinlich könnte er seinen Betrieb dann schließen, weil ihm ein anderer längst zuvorgekommen ist.

Sicher muss man alle Details in seine Entscheidung mit einfließen lassen und dann abwägen, aber irgendwann muss doch dann auch mal eine Entscheidung getroffen werden.

Wir brauchen wieder mehr politische Kultur, wenn wir die Wählerinnen und Wähler überzeugen wollen. Es muss eine Ende geben mit den zahlreichen Streitereien im Stadtrat und den teils daraus resultierenden Fehlentscheidungen. Wir müssen den Landshuter BürgerInnen wieder zeigen, es geht um sie!!!

Und das geht nur mit einer Oberbürgermeisterin Patricia Steinberger. Ich war in den Entscheidungen der Vergangenheit nicht involviert. Durch meine Neutralität kann ich zwischen den nahezu verhärtetenden Fronten vermitteln, den ausgleichenden Moment darstellen und dies natürlich mit dem gegebenen Fingerspitzengefühl, das nur eine Frau besitzt.

Wenn es um Dinge geht wie die Sanierung der Schulen, das Wolfgangbad, Sportstätten usw., dann darf man die Augen nicht verschließen.

Wo das hingeführt sieht man, Sanierungsstau in allen Bereichen, meist auf Kosten der kommenden Generationen. Es geht um unsere Kinder, unsere Zukunft – gibt es denn nicht einen Funken Verantwortungsgefühl?

Der Begriff „Schulden“ schwebt über jeder Entscheidung wie das berühmte Damoklesschwert. Es spricht nichts gegen Sparen, aber bitte nicht an der falschen Stelle.

Im Wahlkampf wird dies von der Mehrheitsfraktion auch etwas lockerer gehandhabt. Spannend wird es sein, wie man nach der Wahlentscheidung wieder dazu steht, denn „Worte sind noch keine Taten“ sprach schon Dostoijewski..

Warum diskutieren wir nicht über die Schulwegkostenfreiheit für alle Kinder und rechnen dies durch?

Hier würde der Geldbeutel vieler Familien eine Erleichterung erfahren. Der morgendliche Berufsverkehr entlastet und die Umwelt geschont.

Warum binden wir denn nicht die Isar in den Erlebnisraum Stadt mit ein?

Es gibt Menschen, die haben weder Balkon noch Garten, die aber auch gerne mehr Zeit im Freien verbringen würden – warum nicht an der Isar.

Die Isar fließt mitten durch unsere Stadt, warum nutzen wir denn dieses Potential nicht.

Warum sind wir nicht einmal etwas mutiger und probieren neues???

Ein bekannter Ingenieur von mir, beschäftigt sich gerade mit der Frage, wo an der Isar man eine Surfwelle vergleichbar mit dem Eisbach im Englischen Garten anlegen könnte, die sogenannte Isarwelle. Es gibt Städte, die sowas schon umgesetzt haben.

Auch das Floß eines bekannten Landshuter Restaurant erfreut sich größter Beliebtheit, warum nicht Hausboote an der Isar (Finanzierung beispielsweise durch Privatinvestoren)?

Was spricht gegen einen Bewegungsparcour vom Eisstadion bis hin zum Isarspitz:

d.h. immer wieder kleine Inseln mit robusten, wetterfesten Geräten, an denen man Übungen absolvieren könnte.

Dies wäre doch für junge und ältere Menschen eine schöne Möglichkeit sich fit zu halten, an der frischen Luft und auch für den kleinen Geldbeutel geeignet.

Hier gibt es übrigens auch wieder Zuschüsse, die man nutzen könnte. Die Gemeinde Neufahrn in Niederbayern hat es vorgemacht.

Warum sind wir so wenig kreativ und mutig, wenn es um unser Landshut geht?

Es geht um die BürgerInnen dieser schönen Stadt, um uns – nutzen wir doch unsere Möglichkeiten und bewegen uns.

Es liegt an uns, wir haben es in der Hand bestehendes zu erhalten und neues zu gestalten.

Nach über 800 Jahren sich tatsächlich sagen zu trauen, dass es Zeit für eine Frau an der Stadtspitze ist – gewagt.

Mit meiner Meinung stehe ich aber nicht allein. Nein, hier habe ich viel Zuspruch erhalten, quer durch alle Generationen und nicht nur von Frauen, auch viele Männer haben dies geäußert.

Ich möchte dieses hohe Amt nicht nur bekleiden, weil ich eine Frau bin – nein, weil ich auch die Qualifikation dafür habe. Im beruflichen Leben bin ich als Dipl. Betriebswirtin für das Rechnungswesen in einem mittelständischen Unternehmen mit 1.400 Mitarbeitern zuständig. Bei dieser Unternehmensgröße kann man sich sicherlich denken, mit welchen Summen ich es hier zu tun habe, allein wenn es um die Gehaltszahlungen geht. Ich habe hier bewiesen, dass ich meine Frau stehen kann und sehe ich mich im Stande auch die Geschicke der Stadt Landshut zu leiten.

Ich werde als Oberbürgermeisterin nicht über die Vergangenheit und die gefallenen Entscheidungen nachtarocken. Ich will die Zukunft gestalten und nicht nur verwalten.

Landshut ist meine Heimatstadt. Eine Stadt, die Tradition und Moderne vereint – genau wie ich.

Ich möchte als Oberbürgermeisterin Gutes und Bewährtes erhalten, optimieren und verbessern wo notwendig. Für unser Landshut möchte ich nur das Beste.

Frischer Wind mit sozialem Gewissen.

Für mich ist jeder Bürger gleich wichtig – egal wie sich sein Anliegen gestaltet, ich werde für jeden ein offenes Ohr haben.

Meine Komponenten für den Erfolg sind: Mut, eine klare Linie und vor allen die Berücksichtigung aller Bürgerinnen und Bürger.

Landshut braucht eine Oberbürgermeisterin für ALLE!!!

* * *

Ich möchte die Gelegenheit nutzen mich an dieser Stelle zu bedanken:

  • bei Anja, die meinen/unseren Wahlkampf gemanagt hat, als würde sie für sich selbst kämpfen
  • beim Orgateam, die vor allem den Wahnsinn dreimal umzuplakatieren mitgemacht haben, nur weil ich mich nicht für eines entscheiden konnte
  • bei allen fleißigen Helfern, die meinen Stadtgucker etc. verteilt haben, mit mir am Infostand waren, mich bei meinen Ausflügen mit der roten Couch und den Hausbesuchen begleitet haben…
  • bei den fleißigen Kuchenbäckerinnen, allen voran meine Mama, Anja und Anni, die dafür gesorgt haben, dass wir in die
    Seniorenheime selbstgebackenen Kuchen mitbringen konnten
  • bei Ruth Müller und der gesamten SPD im Landkreis für Ihre Unterstützung
  • bei meinen Freunden, die dafür Verständnis hatten, dass ich wenig bzw. kaum Zeit hatte
  • wenn ich jemanden vergessen habe, dem sei nun an dieser Stelle sehr herzlich gedankt
  • Last but noch least bei meiner Familie, die die letzten Wochen und Monate immer hinter mir gestanden sind, mir den Rücken gestärkt haben und mich bei meinem Tun unterstützt haben
    ganz besonders bei meinen Eltern, die mich zu dem aufrichtigen, ehrlichen und mutigen Menschen gemacht haben, der heute vor Ihnen/euch steht

Herzlichen Dank euch allen – ohne euch wäre dieser Wahlkampf so nicht möglich gewesen…

Glück auf!!!

Rede zum Wahlkampfauftakt am 09.07.2016

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Freunde der Landshuter Sozialdemokratie,

seit meiner Nominierung am 29. Januar hier im Zollhaus bin ich zügig unterwegs auf meinem Weg zum großen Ziel erste Oberbürgermeisterin von Landshut zu werden – über 60 offizielle Termine, hinzu kommen noch eine Vielzahl an kleineren Veranstaltungen und viele interessante Gespräche mit Landshuter Bürgerinnen und Bürger, die mir sehr offen gegenüberstehen.
Ab heute werden wir nochmals einen Gang höher schalten und das Tempo erhöhen.

Meine Themen und Positionen haben sich seit Januar nicht geändert.
Nein, ganz im Gegenteil!
Das Problem bezahlbarer Wohnraum ist präsenter denn je.
Das Thema geht uns alle an. Das mangelnde Angebot und die große Nachfrage bestimmen den Preis, was logischerweise erkennen lässt, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, was die Höhe der Mieten, aber leider auch die Renditen der Investoren angeht.
Der fehlende bezahlbare Wohnraum trifft mittlerweile nicht nur die Menschen mit geringen und kleinen Einkommen, sondern ist auch in der Mittelschicht angekommen, selbst Akademiker, Beamte usw. tun sich schwer bei der Suche nach leistbaren Wohnraum.
Junge Studenten, die nach Abschluss ihres Studiums gerne in der Stadt bleiben würden, müssen Landshut den Rücken kehren, weil sie keine Wohnung finden. Hier geht ein großes Potential für die Stadt verloren.

Natürlich ist es zu begrüßen, wenn Privatinvestoren ihr soziales Gewissen offenbaren und bezahlbaren Wohnraum schaffen, aber das ist bekanntlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Auch leisten die Landshuter Wohnungsbaugenossenschaften einen Anteil daran, aber leider nur im bescheidenen Rahmen.
Nicht nur wir fordern bezahlbaren Wohnraum, auch die Bayerische Verfassung tut dies.
Hier ist eindeutig die Stadt in der Pflicht eine eigene Wohnungsbaugesellschaft zu gründen, aber nicht nur um Sozialwohnungen, sondern vielmehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Keine weiteren Abhängigkeiten von Dritten. Sicherlich ist es gut auf mehreren Beinen zu stehen, aber Hauptproblemlöser muss die Stadt sein. Wir dürfen uns hier nicht länger aus der Affäre ziehen. Die langjährige Forderung nach einer städtischen Wohnbaugesellschaft muss endlich umgesetzt werden, es gibt keine andere Lösung aus dieser Misere.
Mittel- und langfristig kann sich die Stadt hier dauerhaft Vermögen schaffen. Die Voraussetzungen waren nie besser als jetzt.
Warum setzen denn im Moment viele Geldanleger auf Immobilien und nicht andere Geldanlagemöglichkeiten?
Natürlich kommt immer wieder der  Einwurf mit den Schulden. Sicherlich machen wir mit einer Wohnungsbaugesellschaft zuerst Schulden, aber rentierliche,
Wenn das nicht so wäre, dann würde kein privater Mensch mehr ein Häuschen bauen, weil er Schulden macht. Wir haben doch einen Gegenwert: Wohnungen. In der jetzigen Zeit nahezu mit Gold aufzuwiegen.

Baut man qualitativ auf einem anständigen Niveau, sind für ca. 15 bis 20 Jahre größere Reparaturen kein Thema. Kleinere Instandhaltungen sollen sofort erledigt werden. Eine kostendeckende Finanzierung, in der auch Rücklagen für die Instandhaltung und Sanierung abgedeckt sind, hat aus unternehmerischer Sicht oberste Priorität. Nur so kann man einen Sanierungsstau, den wir ja mittlerweile in vielen städtischen Bereichen haben, verhindern.

Mich persönlich begeistern natürlich auch Modelle wie die GeWoSchön, bei der sich Menschen zusammentun und das Problem Wohnraum selbst in die Hand nehmen. Kleine Genossenschaften bilden um ihren Traum vom bezahlbaren Wohnraum umzusetzen. Sicher nur ein Zusatzinstrument und nicht allen Betroffenen möglich, aber auch in diesem Bereich sollte man den Weg etwas ebnen und durch maßvollen Bürokratieabbau unterstützen. Denn hier im Miteinander, beispielsweis der Generationen, spielen auch die sozialen Komponenten eine große Rolle. Um es Neudeutsch auszudrücken sind diese Wohnmodelle doch die Großfamilie 2.0, das Familienmodell, das ihn unserer Gesellschaft immer seltener wird.
Ich hatte und habe das große Glück in einer Großfamilie aufzuwachsen und leben zu dürfen, in einer Familie in der lange vier Generationen an einem Tisch saßen. Auch wenn es manchmal ziemlich hoch her geht, ich möchte keine Sekunde davon missen.
Aber auch diese Variante des Wohnens wird die Gründung einer Städtischen Wohnbaugesellschaft nicht ersetzen. Wir brauchen diese jetzt, es ist fünf nach zwölf, meine lieben Freunde.
Wir müssen hier auch auf neue Varianten der Bebauung wagen. Ich sage nur Wohnraum statt Hubraum, warum nicht eine Überbauung der Parkflächen von Discountern – Beispiel: Aldi am Kupfereck. Hier gab es ja schon mal eine Planung.

Und da kommen wir ja zu einem besonders beliebten Thema, den Schulden!!!
Schnell wird hier gar nichts gehen, das hat die Vergangenheit gezeigt. Trotz erheblicher Einschnitte und dem Verkauf von Tafelsilber sind die Schulden nicht gesunken, sondern eher gestiegen.
Wir müssen die momentan wirtschaftliche gute Lage nutzen. Unserer Maxime muss lauten in guten Jahren sollen 50% der Einnahmen für den Schuldenabbau verwendet werden und die verbleibenden 50% für wichtige, ja oft  längst überfällige Investitionen, die den Bürgern zu Gute kommen auf den wir doch den Fokus haben müssen. Wollen wir den kommenden Generationen eine sanierungsbedürftige Stadt hinterlassen?

Die Zukunft der Stadt hat natürliche noch viele Herausforderungen.
Das Stadttheater.
Der Kauf des Bernlochnerkomplexes war der erste Schritt, nächste Woche wird dies im Stadtrat diskutiert – ich persönlich hoffe: schnell, sachlich und zielorientiert Es müssen keine neuen Analysen in Auftrag gegeben werden um zu untersuchen, ob Bestehendes saniert oder Neues gebaut werden soll. Hier liegen bereits Untersuchungen von DÁberto vor, die zu einem Bruchteil der Kosten einer neuen Machtbarkeitsstudie, überarbeitet und hinzugezogen werden können.
Wie viel das Stadttheater Landshut, also das Theater der Regierungshauptstadt, der Mehrheitsfraktion im Landtag wert ist, konnten wir vergangene Woche sehen.

Der Landtag sollte beschließen, dass die förderfähigen Kosten für die Sanierung des Stadttheaters Landshut mit dem gleichen Satz wie beim Mainfranken-Theater gefördert werden sollte. Staatsminister Dr. Markus Söder hat hierzu im Rahmen des Mozartfests eine voraussichtlich 75prozentige Förderung in Aussicht gestellt. Antrag abgelehnt!
Bei ca. 20 Mio. € Kosten, wären in diesem Fall für die Stadt Landhsut noch 5 Mio. € Investitionen geblieben; das Theaterzelt hat bis jetzt 3 Mio. € gekostet.
Der Berichterstatter zum Antrag, Herbert Kränzlein, MdL (SPD), der für die Förderung plädiert hat, versuchte noch eine Brücke zu bauen, in dem er eine Umformulierung des Antrags vorgeschlagen hat. Die förderfähigen Kosten für die Sanierung des Stadttheaters Landshut sollten „nach vergleichbarem Maßstab“ wie beim Mainfranken Theater gefördert werden – doch auch dazu war die Mehrheitsfraktion nicht bereit. Hat man hier so wenig Einfluss auf seine Fraktionsmitglieder bzw. kann so wenig Überzeugungsarbeit liefern?
Nun, war zu lesen, dass es ja positive Gespräche mit unserem Bayerischen Finanzminister gegeben hat, die in der anstehenden Plenarsitzung zum Thema „Quo Vadis Stadttheater“  von unserem amtierenden Oberbürgermeister bekanntgegeben werden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass hier evtl. wahlkampfbezogen und medienwirksam -sozusagen als eine Art Anschubfinanzierung eines bestimmten Kandidaten- die frohe Botschaft der Bezuschussung verkündet werden soll. Da frag ich mich schon nach der Sinnhaftigkeit unserer Demokratie.
Für mich ist wichtig, dass das Stadttheater wieder zum Bernlochnerkomplex zurückkehrt; nicht aus wahlkampftaktischen oder parteipolitischen Gründen:
Nein, sondern weil es mir ein persönliches Anliegen ist, der Qualität des Theaters wieder das entsprechend Umfeld zu bieten.

Unser Stadttheater bietet Aufführungen auf hohem Niveau und dieses Niveau sollten auch die Örtlichkeiten für die Präsentation haben. Ein Zelt ist als Kurzzeit und Übergangslösung sicherlich tragbar, aber keineswegs als Dauerlösung geeignet.

Die zentrale Bedeutung des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern muss erkannt und entsprechend Rechnung getragen werden.

Kunst, Kultur und kulturelle Bildung sind von hoher Bedeutung für unsere Gesellschaft. Der Freistaat muss hier in hohem Maße unterstützen, damit die Stadt Landshut ihrer Aufgabe zum Erhalt des Stadttheaters nachkommen kann.

Nur weil es sich um eine freiwillige Leistung handelt, heißt es nicht, dass es sich um eine nachrangige Aufgabe handelt. Ausgaben in den Bereich der Kultur sind keine Subventionen, sondern Investitionen!!!

Die Stadt Landshut bietet ein hohes Maß an Kunst und Kultur auf das wir stolz sein können. Hier könnte man in noch größerem Rahmen Förderungen durch den Freistaat erfahren. Die Mittel sind vorhanden, sie müssten nur beantragt werden.
Hier muss man den Verantwortlichen die entsprechenden Informationen zukommen lassen, was alles möglich wäre, bezuschusst zu werden.

Sicherlich auch wenn man bis zu 100% Zuschuss erhält, heißt das noch lange nicht, dass die Mehrheit des Stadtrates dafür stimmt. Wahrscheinlich denken sich manche, was umsonst ist kann nix sein – weit gefehlt: ich sage nur Bildungskoordinator.

Blockiert werden darf aber auch nicht der weitere Ausbau der B15 neu bzw. der Alternativtrassen. Das ist ein verkehrstechnischer Suizid mit verheerenden Folgen. Nicht nur die verkehrliche Überlastung, sondern auch die immense Belastung der Umwelt durch tägliche Staus, wenn die B15 neu an der A92 endet, muss hier in den Fokus gerückt werden.

Verkehrliche Lösungen wie Ost- und Westtangente können nicht von der Stadt allein umgesetzt werden. Dies muss in Kooperation mit den angrenzenden Kommunen erfolgen – auf Augenhöhe.

Zur Entspannung der Verkehrssituation ist eine Weiterentwicklung des ÖPNV anzustreben. Um erfolgversprechende Lösungen zu finden ist einerseits die topographische Lage der Stadt (Berge) zu berücksichtigen, andererseits aber auch die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, die zu den Hauptverkehrszeiten unterwegs sind. Kurz getaktete Shuttlebusse, beispielsweise von Kumhausen in die Innenstadt/Neustadt und wieder zurück. Dies ist auch für die anderen Ausrichtungen (West, Ost) zu prüfen.
Wichtig ist mir an dieser Stelle nochmals zu erwähnen, dass ich mich für die Schulwegefreiheit für alle SchülerInnen aus dem Stadtgebiet einsetzen werde. Beträgt die einfache Strecke zur Schule mehr als einen Kilometer, dann sollten die Kosten von der Stadt getragen werden.  Zum ersten sollen unsere Kinder sicher zu Schule und nach Hause kommen, aber auch das überdurchschnittliche Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten und die teils gefährlichen Verkehrssituationen vor den Schulen – durch die Vielzahl der Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen und holen, soll verringert bzw. vermieden werden. Die Minderbelastung für unsere Umwelt ein zusätzlicher positiver Effekt.
Was umgehend in Angriff zu nehmen ist und viel zu lange dem allgemeinen Sparzwang unterworfen war, sind Maßnahmen zu Sanierung der schlechten Straßenzustände. Entscheidungen, die schnell und unbürokratisch umgesetzt werden können.

Die Entwicklung der Stadt bzw. ihrer Grundstückspolitik ist ein notwendiger Punkt. Die Nachverdichtung der Stadt, aber auch die Gewerbeansiedlung … beispielsweise durch sog. Handwerkerhöfe, benötigt nachhaltige und wirtschaftliche Konzepte.
Hier hat die Stadt die Entwicklung verschlafen. Zahlreiche kleine und mittlere Betriebe sind bereits ins Umland abgewandert.
Hier wären Grundstücksflächen in der Münchnerau oder an der Bahnlinie optimal. Kurze Wege für Kunden, Parkplätze, aber auch die Erreichbarkeit für die Mitarbeiter mittels ÖPNV sind wichtige Aspekte.
Rechtzeitige Ankäufe, die zeitnahe Erschließung und der Ausweis von Wohnbau- oder Gewerbegrund haben oberste Priorität.
Dem rasanten Wachstum ist Rechnung zu tragen – mit der Ausweisung für Betriebsstätten kann weitere Steuerkraft für die Stadt gewonnen werden.

All das sind Projekte, sicherlich ist eine grundsätzliche Positionierung notwendig, aber es geht doch nicht um Projekte. Es geht um die Menschen, die Bürgerinnen und Bürger – wie sie und mich- und deren Probleme. Die Probleme haben Gesichter und sind nicht nur Zahlen, Daten und Fakten.
Es geht um die LandshuterInnen:
•    die Familie, die nach bezahlbarem Wohnraum sucht
•    die alleinerziehende Mutter, die nach Betreuungsmöglichkeiten für Ihre Kinder sucht
•    die Arbeitnehmer, die täglich ihre wertvolle Freizeit in irgendeinem Stau in Landshuts Hauptverkehrsstraßen wie Konrad-Adenauer-Straße, Veldener Straße, Luitpoldstraße usw. verbringen
•    unsere Senioren, die gerade im Bereich des Ehrenamtes unersetzlich sind
•    all die, die sich von der Politik ignoriert und vergessen fühlen

Ein Blick auf die Wahlbeteiligung bei der letzten Kommunalwahl 2014 lässt einen nachdenklich werden. Genau 20.863 Wahlberechtigte habe den Gang zu Wahlurne wahrgenommen, knapp 40% (39,98%). Warum hat der Rest darauf verzichtet?
Die BürgerInnen fühlen sich nicht mehr wahrgenommen, von der Politik ignoriert oder nur als Statist in einem skurrilen Bühnenstück. Sicherlich werden bei den großen Themen Positionen bezogen, aber keine überzeugenden Lösungsansätze angeboten. Das wäre doch wichtig!
Gibt es dann Lösungsvorschläge, die durchaus machbar, tragbar und akzeptabel wären, aber aus dem anderen politischen Lager stammen, dann wird unter Zugrundelegung von parteitaktischen Denken, die Zustimmung verweigert bzw. dagegen gestimmt.
Rege schier endlose Diskussionen, bei denen der Bürger immer mehr und mehr in den Hintergrund gerät. Man muss auch mal mutig sein und Entscheidungen treffen. Stellen Sie sich vor, ein Unternehmer würde diese endlosen Diskussionen führen, bevor er eine Entscheidung trifft, wahrscheinlich könnte er seinen Betrieb dann schließen, weil ihm ein anderer längst zuvorgekommen ist.
Sicher muss man alle Details in seine Entscheidung mit einfließen lassen und dann abwägen, aber irgendwann muss doch dann auch mal eine Entscheidung getroffen werden.

Wir brauchen wieder mehr politische Kultur, wenn wir die Wählerinnen und Wähler überzeugen wollen. Es muss eine Ende geben mit den zahlreichen Streitereien im Stadtrat und den teils daraus resultierenden Fehlentscheidungen. Wir müssen den Landshuter BürgerInnen wieder zeigen, es geht um sie!!!

Wenn es um Dinge geht wie die Sanierung der Schulen, das Wolfgangbad, Sportstätten usw., dann darf man die Augen nicht verschließen.
Wo das hingeführt sieht man, Sanierungsstau in allen Bereichen, meist auf Kosten der kommenden Generationen. Es geht um unsere Kinder, unsere Zukunft – gibt es denn nicht einen Funken Verantwortungsgefühl?
Der Begriff „Schulden“ schwebt über jeder Entscheidung wie das berühmte Damoklesschwert. Es spricht nichts gegen Sparen, aber bitte nicht an der falschen Stelle.
Im Wahlkampf wird dies von der Mehrheitsfraktion auch etwas lockerer gehandhabt. Spannend wird es sein, wie man nach der Wahlentscheidung wieder dazu steht.

Warum diskutieren wir nicht über die Schulwegkostenfreiheit für alle Kinder und rechnen dies durch?
Hier würde der Geldbeutel vieler Familien eine Erleichterung erfahren.

Warum binden wir denn nicht die Isar in den Erlebnisraum Stadt mit ein?
Es gibt Menschen, die haben weder Balkon noch Garten, die aber auch gerne mehr Zeit im Freien verbringen würden – warum nicht an der Isar.
Die Isar fließt mitten durch unsere Stadt, warum nutzen wir denn dieses Potential nicht.

Warum sind wir nicht einmal etwas mutiger und probieren neues???
Ein bekannter Ingenieur von mir, beschäftigt sich gerade mit der Frage, wo an der Isar man eine Surfwelle vergleichbar mit dem Eisbach im Englischen Garten anlegen könnte. Es gibt Städte, die sowas schon umgesetzt haben.
Auch das Floß eines bekannten Landshuter Restaurant erfreut sich größter Beliebtheit, warum nicht Hausboote an der Isar (Finanzierung beispielsweise durch Privatinvestoren)?

Was spricht gegen einen Bewegungsparcour vom Eisstadion bis hin zum Isarspitz:
d.h. immer wieder kleine Inseln mit robusten, wetterfesten Geräten, an denen man Übungen absolvieren könnte.
Dies wäre doch für junge und ältere Menschen eine schöne Möglichkeit sich fit zu halten, an der frischen Luft und auch für den kleinen Geldbeutel geeignet.
Hier gibt es übrigens auch wieder Zuschüsse, die man nutzen könnte. Die Gemeinde Neufahrn in Niederbayern hat es vorgemacht.
Warum sind wir so wenig kreativ und mutig, wenn es um unser Landshut geht?
Sicherlich gibt es immer Wenns und Abers, aber lasst uns doch einfach mal etwas probieren.
Es geht um die BürgerInnen dieser schönen Stadt, um uns – nutzen wir doch unsere Möglichkeiten und bewegen uns.
Natürlich kann man alles laufen und dahintröpfeln lassen, aber dann wird wahrscheinlich nichts passieren, auch nichts Positives.
Es liegt an uns, wir haben es in der Hand bestehendes zu erhalten und neues zu gestalten.

Ich werde als Oberbürgermeisterin nicht über die Vergangenheit und die gefallenen Entscheidungen nachtarocken. Ich will die Zukunft gestalten und nicht nur verwalten.
Landshut ist meine Heimatstadt. Eine Stadt, die Tradition und Moderne vereint – genau wie ich.
Ich möchte als Oberbürgermeisterin Gutes und Bewährtes erhalten, optimieren und verbessern wo notwendig. Für unser Landshut möchte ich nur das Beste.
Neue Entscheidungen und Projekte werde ich zum Wohle der Stadt und im Sinne seiner Bürgerinnen und Bürger verwirklichen.

Frischer Wind mit sozialem Gewissen.
Für mich ist jeder Bürger gleich wichtig – egal wie sich sein Anliegen oder Problem gestaltet, ich werde für jeden ein offenes Ohr haben.

Meine Komponenten für den Erfolg sind: Mut, eine klare Linie und vor allem die Berücksichtigung aller Bürgerinnen und Bürger.

Bereits bei meiner Nominierung habe ich die eiserne Lady, Margaret Thatcher, zitiert und ich tue es heute nochmals:
„Wenn sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, dann wenden sie sich an einen Mann. Wenn sie etwas getan haben wollen, wenden sie sich an eine Frau!“
Ich bin einem Handwerksbetrieb aufgewachsen und habe gelernt mit anzupacken und das werde ich auch als zukünftige Oberbürgermeisterin meiner / unserer schönen Heimatstadt Landshut tun.
Die Torries in Großbritannien setzen nach dem Brexitdesaster wieder auf eine Frau an der Regierungsspitze.
Rom hat nahezu 3000 Jahre gebraucht um zum ersten Mal eine Frau an der Stadtspitze zu haben. Ich bin mir sicher, liebe Freunde, Landshut schafft dies bereits nach gut 800 Jahren.

Die folgenden 92 Tage werde ich weiter nutzen um zu überzeugen:
Landshut braucht eine Oberbürgermeisterin für ALLE!!!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Sie sind am ehesten wie ein römischer General – Sie laufen zur Höchstform auf, wenn die Wetten gegen Sie stehen. Sie sind bestimmt und haben einen inneren Drive, den nur wenige haben. Sie wollen unbedingt einen Pflock in der Geschichte einschlagen. Nichts würde Sie stärker bekümmern als wenn man sich später nicht mehr an Sie erinnern würde. Sie haben, was alle gute Generäle ihr eigen nennen: Intellekt und Scharfsinn, Kreativität und Führungsstärke.

Rede Nominierungsveranstaltung vom 29. Januar 2016

Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Freunde der Landshuter Sozialdemokratie,
sehr geehrte Damen und Herren,

am 9. Oktober wählen die Landshuter Bürgerinnen und Bürger ein neues Stadtoberhaupt.
Ich möchte für die Landshuter Sozialdemokraten meinen Hut in den Ring werfen.

Für alle, die mich zwar dem Namen nach kennen, aber nicht so genau wissen, wer ich bin, ein paar Informationen zu meiner Person:
Ich bin 1971 hier im Landshuter Stadtteil Achdorf zur Welt gekommen und aufgewachsen. Aufgewachsen im heute fast auslaufenden Modell der Großfamilie. Bis vor Kurzem saßen bei uns vier Generationen an einem Tisch, die sich austauschen, diskutieren und debattieren. Dieses Familienmodell prägt einen Menschen. Im Miteinander der Generationen lernt man den gegenseitigen Respekt und die Wertschätzung dem anderen gegenüber. Charaktereigenschaften, die in unserer heutigen Gesellschaft wichtig sind. Dieses Zusammenleben funktioniert nur, wenn sich Geben und Nehmen das Gleichgewicht halten. Es gibt hier keine Verlierer, nur Gewinner. Das prägt die Persönlichkeit und stärkt das Rückgrat.
Adolph Kolping hat einmal gesagt: „Das erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das letzte, wonach er seine Hand ausstreckt, das Kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie!“ Meine Idealvorstellung wäre die Stadt als eine Art Großfamilie, in der sich jeder wohlfühlen und entwickeln kann.
Geformt hat mich aber auch der Umstand, in einem Familienbetrieb groß zu werden. Die Abläufe in einem Unternehmen und das Zusammenspiel der einzelnen Personen bzw. deren Kompetenzen lehren einen die vorausschauende Sichtweise, die Herangehensweise an die Herausforderungen des täglichen Geschäfts und Entscheidungen zeitnah unter Abwägung aller Vor- und Nachteile zu treffen.
Mit 14 Jahren habe ich begonnen, Stück für Stück die Finanzbuchhaltung zu übernehmen, was ich übrigens bis zum heutigen Tag mache. Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Steuerfachgehilfin absolviert, anschließend habe ich das Betriebswirtschaftsstudium begonnen und mit dem Titel Dipl.-Betriebswirtin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Kurz nach der Geburt meiner Tochter übernahm ich für vier Jahre die Geschäftsführung einer Handwerksinnung. Ein großer Vorteil war natürlich, dass ich vom elterlichen Betrieb aus arbeiten konnte und ich für meine Tochter so viel Zeit hatte. Oma, Uroma oder Tante waren auch immer da! Ein Luxus, den nicht viele haben, die Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen. Seit 2005 bin ich bei einem Unternehmen des Freistaates Bayern mit knapp 1400 Mitarbeitern für den Bereich Rechnungswesen und Controlling zuständig. Natürlich bekommt man in einem Unternehmen dieser Größenordnung genügend Einblick in Personalwesen und -führung. Das Fachwissen zum TVÖD ist notwendiges Werkzeug für das tägliche Geschäft.
Nicht nur im Bereich des Finanz- und Rechnungswesen verfüge ich über ein fundiertes Wissen und über einen großen Erfahrungsschatz, auch das unternehmerische Denken und Handeln hat sich durch die jahreslange Tätigkeit im elterlichen Betrieb, aber auch im aussagekräftigsten und wichtigsten Bereich einer Firma – dem Rechnungswesen- eingeprägt. Ein gesundes Unternehmen und ein zufriedener Kunde, das sind die entscheidenden Aspekte für den Erfolg.
Und hier ziehen sich schon die ersten Parallelen zu einer Stadt/Kommune. Letztendlich funktioniert eine Stadt doch auch wie ein Familienbetrieb. Die vielen Rädchen im System: der Stadtrat, die Mitarbeiter der Stadt und die zukünftige Oberbürgermeisterin als Chefin. Jeder einzelne trägt seinen Teil dazu bei, damit es der Stadt und den Bürgern gut geht. Das Bürgerwohl muss unser oberstes Ziel sein, denn ein zufriedener Bürger bringt sich auch gerne für seine Stadt und Gesellschaft ein: in Sportvereinen, in Fördervereinen, in Selbsthilfegruppen, bei der Nachbarschaftshilfe usw.
Übrigens an die Adresse all derer Männer, die der Meinung sind, ich sollte mich um die ureigentliche Aufgabe der Frau kümmern, den Haushalt. Denen muss ich an dieser Stelle sogar Recht geben. Natürlich kümmere ich mich gern um den Haushalt! Sogar mit Freude, allerdings um den Haushalt aller, nämlich den städtischen!

Dem kontinuierlichen Schuldenabbau muss das volle Interesse gelten, allerdings stellt sich das in der Realität wesentlich schwieriger da. Eine schnelle Schuldenreduzierung wird bei allem Bemühen nicht möglich sein. Das haben die letzten Jahre gezeigt. Trotz einer wirtschaftlich guten Lage und trotz erheblicher Einschnitte sind die Schulden nicht gesunken, sondern eher noch gestiegen. Auch ein Schuldenabbau durch Verkäufe und nicht durch das Sparen, wie beispielsweise bei Bayerngrund, ist kein Allheilmittel.
In Jahren mit überdurchschnittlichen Einnahmen sollte die Maxime lauten: 50 % für den Schuldenabbau, aber auch 50 % für wichtige, ja oft längst überfällige Investitionen, die dem Bürger zugute kommen, um den es doch geht.

Natürlich entscheidet ein Stadtoberhaupt gemeinsam mit dem Stadtrat. Es gilt, Überzeugungsarbeit zu leisten und die Sache in den Vordergrund zu stellen. Entscheidungen sollten aufgrund der Fakten getroffen werden, nicht zum Parteiwohl, sondern zum Wohl der Landshuter Bürgerinnen und Bürger.
Ich finde es wichtig und unumgänglich, als Oberbürgermeisterin alle Fakten, Pro und Contra eines Projektes zu kennen und zu überdenken. Immer nach dem Grundsatz: „Wie kann es gelingen“, und nicht das vermeintliche Haar in der Suppe zu suchen.
Kein gegenseitiges Blockieren, sondern der gemeinsame Konsens ist zu finden!

Oberste Priorität hat bei meinem Wahlkampf – wie auch schon im Kommunalwahlkampf 2014- das Thema bezahlbarer Wohnraum. Hier kommt es leider immer noch zu Missverständnissen mit den politischen Kollegen. Wir wollen nicht nur Sozialwohnungen, wir wollen bezahlbaren Wohnraum. Bezahlbaren Wohnraum für all die Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Nachdem sich die Landshuter CSU nicht für unser Konzept „1000 Wohnungen für Landshut“ begeistern kann, freut es mich doch umso mehr, dass es unserem Finanz- und Heimatminister Markus Söder gefällt. Stand doch nicht unlängst in der Süddeutschen Zeitung: „Söder verspricht 1000 neue Wohnungen!“ Na, es geht doch! Er hat das Problem erkannt und möchte für rund 200 Mio. Euro Wohnungen für Beamte mit kleinerem Verdienst bauen. Warum also ist der Großteil der Landshuter Kommunalpolitiker so schwerfällig, wenn es um dieses Projekt geht?
Mittlerweile werden uns schon vonseiten der Bevölkerung Grundstücke auf Basis des Erbbaurechts für den sozialen Wohnungsbau angeboten. Die Bürgerinnen und Bürger sind von unserer Idee überzeugt und erkennen die Zeichen der Zeit, warum also fällt es unseren politischen Kollegen so schwer, dieser schon längst notwendigen Entscheidung zuzustimmen?
Selbst der Flughafen München plant ein Projekt, um auf die angespannte Wohnungsmarktlage zu reagieren. 600 Wohnungen sollen gebaut werden, um Anreiz zu schaffen für die benötigten Mitarbeiter im mittleren und niedrigen Lohnniveau. Es kann nicht sein, dass zwei Drittel des Monatseinkommens für die Miete verwendet werden müssen. Hinzu kommen noch die Lebenshaltungskosten und diverse andere Fixkosten. Für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben wie Theaterbesuche, Kinobesuche mit der Familie oder gar Kindergeburtstage steht meist wenig bis gar nichts zur Verfügung. Kinder, die an einem mehrtägigen Schulausflug nicht ohne anderweitige Unterstützung teilnehmen können, sind heutzutage keine Seltenheit. Aus diesem Grund fordere ich die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, wie sie in anderen Städten schon lange umgesetzt wurde. Die Stadt Landshut wächst. Man geht davon aus, dass die Bevölkerung in den nächsten Jahren auf mindestens 75.000 Einwohner anwachsen wird. Parteipolitische Erwägungen sind hier fehl am Platz. Wir brauchen mutige Entscheidungen. Ich möchte hier nur an die brillanten Ausführungen von Oberbürgermeister Jürgen Dupper aus Passau im Rahmen unseres Jahresempfanges erinnern.
Nur die Aussage „Eine gute Idee, aber halt von den Sozialdemokraten“ ist kein berechtigtes Argument, dagegen zu stimmen. Wem das Wohl des Bürgers wirklich am Herzen liegt, der muss handeln, liebe Freunde!

Blockiert werden darf aber auch nicht der weitere Ausbau der B15 neu bzw. der Alternativtrassen. Das ist ein verkehrstechnischer Suizid mit verheerenden Folgen. Nicht nur die Verkehrsüberlastung, sondern auch die immense Belastung der Umwelt durch tägliche Staus, wenn die B15 neu an der A92 endet, muss hier in den Fokus gerückt werden. Natürlich würde der Nichtausbau auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt bzw. der Region hemmen, das sollte bei dieser Entscheidung nicht außer Acht gelassen werden.
Zur Entspannung der Verkehrssituation ist eine Weiterentwicklung des ÖPNV anzustreben. Um erfolgversprechende Lösungen zu finden, ist einerseits die topographische Lage der Stadt (Berge) zu berücksichtigen, andererseits aber auch die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, die zu den Hauptverkehrszeiten unterwegs sind. Kurz getaktete Shuttlebusse, beispielsweise von Kumhausen in die Innenstadt/Neustadt und wieder zurück. Dies ist auch für die anderen Ausrichtungen (West, Ost) zu prüfen.
Wichtig ist mir an dieser Stelle aber auch zu erwähnen, dass ich mich für die Schulwegefreiheit für alle SchülerInnen aus dem Stadtgebiet einsetzen werde. Beträgt die einfache Strecke zur Schule mehr als einen Kilometer, dann sollten die Kosten von der Stadt getragen werden. Zum ersten sollen unsere Kinder sicher zu Schule und nach Hause kommen, aber auch das überdurchschnittliche Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten und die teils gefährlichen Verkehrssituationen vor den Schulen – durch die Vielzahl der Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen und holen – soll verringert bzw. vermieden werden. Die Minderbelastung für unsere Umwelt ein zusätzlicher positiver Effekt.
Was umgehend in Angriff zu nehmen ist und viel zu lange dem allgemeinen Sparzwang unterworfen war, sind Maßnahmen zu Sanierung der schlechten Straßenzustände. Entscheidungen, die schnell und unbürokratisch umgesetzt werden können.

Die Zukunft der Stadt hat natürliche noch viele Herausforderungen. Diese hier an dieser Stelle alle anzusprechen wäre abendfüllend. Ich möchte hier nur noch kurz einige weitere wichtige anschneiden.
 Das Stadttheater. Der Kauf des Bernlochnerkomplexes war der erste Schritt, nun heißt es zeitnah eine Lösung für das Stadttheater zu finden. Die Devise muss lauten: Raus aus dem Zelt. Es müssen keine neuen Analysen in Auftrag gegeben werden, um zu untersuchen, ob Bestehendes saniert oder Neues gebaut werden soll. Hier liegen bereits Untersuchungen von Daberto vor, die sicherlich zu verifizieren sind, aber grundsätzlich hinzugezogen werden könnten. Hier ist der Freistaat gefordert, uns zu unterstützen, immerhin handelt es sich um die Regierungshauptstadt von Niederbayern mit einem momentanen Wachstum von ca. 2000 Menschen pro Jahr. Das muss dem Freistaat doch etwas wert sein!
Vielleicht liegt das Problem darin: Wenn man unter Parteikollegen verhandelt, man will sich ja schließlich gegenseitig nicht wehtun. Eine Oberbürgermeisterin aus einer anderen Partei könnte sicherlich anders verhandeln und fordern.

 Die Entwicklung der Stadt bzw. ihrer Grundstückspolitik ist ein notwendiger Punkt. Die Nachverdichtung der Stadt, aber auch die Gewerbeansiedlung … beispielsweise durch sog. Handwerkerhöfe, benötigt nachhaltige und wirtschaftliche Konzepte.
In diesem Bereich hat die Stadt die Entwicklung verschlafen. Zahlreiche kleine und mittlere Betriebe sind bereits ins Umland abgewandert.
Hier wären Grundstücksflächen in der Münchnerau oder an der Bahnlinie optimal. Kurze Wege für Kunden, Parkplätze, aber auch die Erreichbarkeit für die Mitarbeiter mittels ÖPNV sind wichtige Aspekte.
Rechtzeitige Ankäufe, die zeitnahe Erschließung und der Ausweis von Wohnbau- oder Gewerbegrund haben oberste Priorität.
Dem rasanten Wachstum ist Rechnung zu tragen – mit der Ausweisung für Betriebsstätten kann weitere Steuerkraft für die Stadt gewonnen werden.

Wie heißt es in der Werbung so schön:
„Es gibt viel zu tun, packen wir es an!“

Ich werde als Oberbürgermeisterin nicht über die Vergangenheit und die gefallenen Entscheidungen nachtarocken. Ich will die Zukunft gestalten und nicht die Vergangenheit werten. Landshut ist meine Heimatstadt. Eine Stadt, die Tradition und Moderne vereint – genau wie ich.
Ich möchte als Oberbürgermeisterin Gutes und Bewährtes erhalten, optimieren und verbessern, wo notwendig. Für unser Landshut möchte ich nur das Beste. Neue Entscheidungen und Projekte werde ich zum Wohle der Stadt und im Sinne seiner Bürgerinnen und Bürger verwirklichen.
Frischer Wind mit sozialem Gewissen.
Moderne und die Grundsätze der Sozialdemokratie lassen sich vereinen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Gestaltung der Neustadt – ein Konzept, bei dem die Landshuter SPD maßgeblich beteiligt war. Optisch ansprechend und zugleich den Ansprüchen der Barrierefreiheit gerecht, so präsentiert sich die neue Neustadt.
Als Oberbürgermeistern ist für mich jeder Bürger gleich wichtig – egal wie sich sein Anliegen oder Problem gestaltet, ich werde für jeden ein offenes Ohr haben.
Die Komponenten für den Erfolg sind: eine klare Linie und die Berücksichtigung der Wünsche der Bürgerinnen und Bürger.

Diese Wahl ist eine große Herausforderung. Eine schwere Aufgabe, aber lösbar.

Margaret Thatcher hat einmal gesagt:
„Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, dann wenden Sie sich an einen Mann. Wenn Sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau!“

In diesem Sinne, liebe Freunde,
schenkt mir euer Vertrauen, damit ich um das Amt der Oberbürgermeisterin in Landshut 2016 kandidieren kann. Ich wünsche mir eure Unterstützung und eure Leidenschaft, damit wir gemeinsam das Ziel erreichen: erste SPD-Oberbürgermeisterin für Landshut. Lasst uns die Ärmel hochkrempeln!

Glück auf und vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.