Mehr Blühflächen für die Bienen
SPD- Politikerinnen besuchten Bayerns besten Imker
Die SPD- Politikerinnen Rita Hagl- Kehl (MdB) und Ruth Müller (MdL) sind beide im Landwirtschaftsausschuss des jeweiligen Parlaments tätig. Und die beiden Niederbayerinnen sind zudem für die Imkerei zuständig, weshalb sie regelmäßig den Kontakt zu den Imkern suchen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Den Auftakt der diesjährigen Imker- Besuche machten die beiden Sozialdemokratinnen beim Kreisvorsitzenden der Imker im Landkreis Landshut, Albert Maier in Altdorf. Begleitet wurden sie von den Altdorfer Marktgemeinderäten Hans Seidl und Michael Kapfhammer sowie Kreisrätin Filiz Cetin und den beiden Vorsitzenden der Landshuter SPD, Anja König und Patricia Steinberger.
Zweimal hintereinander wurde der Honig des Altdorfer Hobby- Imkers mit „Gold 1A“ prämiert – in den Jahren 2014 und 2015 konnte Maier diese besondere Auszeichnung „Bayerns bester Honig“ bei der Bayerischen Honigmesse entgegen nehmen. „Diese Auszeichnung ist das Ergebnis einwandfreier und hygienischer Arbeitsweise“, stellte Maier fest und lässt die Besucherinnen durch ein Glas seines dunklen, klaren Golds blicken. Bereits seit etwa einem Jahrzehnt erhielt der Imker wiederholt die Auszeichnung „Gold 1A“ vor der Spezifizierung durch die Honigmesse. Idyllisch zwischen der alten Ziegelei und Gstaudach hat Maier seinen Imkerwagen aufgestellt, ein weißes Meer von Margeriten säumt die Wiese, die er seit vielen Jahren von der Gemeinde Altdorf gepachtet hat. Bei den Margeriten ist er auch schon mitten im Thema: „Wenn nicht so oft gemäht würde, gäbe es mehr Blumen auf den Wiesen, an den Feldrainen und an den Straßenrändern“, ärgert sich Maier manches Mal über die falsch verstandene Ordnungsliebe mancher Kommunen. „Unsere Bienen sind darauf angewiesen, bis in den späten Sommer hinein Nahrung zu finden“. Leider sei es mittlerweile häufig so, dass mit der Lindenblüte auch das Nahrungsangebot für die fleißigen Sammlerinnen endet. „Durch den vermehrten Maisanbau haben die Bienen im Spätsommern nur noch ein eingeschränktes Nahrungsangebot, wodurch die Winterbienenaufzucht durch einen sehr geringen Eiweißanteil in den Maisblütenpollen erschwert wird. Die Folge ist, dass die Völker zum Teil sehr stark einbrechen“ so Meier.
20 Bienenvölker hat Maier an drei verschiedenen Standorten aufgestellt und wenn das Bienenjahr im zeitigen Frühjahr beginnt, hat der Altdorfer Imker alle Hände voll zu tun. Die Bienenstöcke werden mit neuen Waben versehen, das Bienenvolk vermehrt sich und Maier muss rechtzeitig Ableger mit neuen Königinnen bilden, um das Ausschwärmen seiner Bienen zu verhindern. Hinzu kommt auch die regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge oder andere Störenfriede, berichtet Maier vom Einbruch eines Marders in sein Bienenhaus.
Seit fast fünf Jahrzehnten ist Albert Maier ein Imker. Die Leidenschaft für den Honig und die schwarz- gelben Nutztiere hat sich vererbt, denn schon Maiers Vater und Großvater waren Imker. Er selbst vergleicht die Honigernte eines Jahrgangs gerne mit dem Wein: „Jedes Jahr bringt je nach Nektarangebot, Wetter und Schleuderzeitpunkt einen Honig mit unverwechselbarem Geschmack und Geruch hervor“.
Ruth Müller, die als imkereipolitische Sprecherin der SPD- Landtagsfraktion tätig ist, hat Maier auch den Blühkalender der SPD- Landtagsfraktion mitgebracht. „Eigentlich wollten wir erreichen, dass bienenfreundliche Kommunen ausgezeichnet werden“, so Müller. Doch die Mehrheitsfraktion hatte diesen Antrag abgelehnt. Deshalb habe man einen Blühkalender entworfen, der jedem Balkon- und Gartenfreund Tipps für eine bienenfreundliche Gestaltung seines Lebensumfelds gibt. Doch neben den privaten Gärten müssten auch die Landwirte und Kommunen ihren Beitrag für ein bienenfreundliches Umfeld leisten, sind sich die beiden Landwirtschaftspolitikerinnen mit dem Kreisvorsitzenden der Imker einig: „Durch den Anbau verschiedener Pflanzenarten wie Silphie, Ackerbohnen, Erbsen oder blühender Energiepflanzen wird ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die Bienen geleistet“, so Rita Hagl- Kehl, MdB. Spritzmittel sollen erst abends zum Einsatz kommen, wenn der Bienenflug eingestellt ist. Die Imker leisten mit ihrem Hobby einen unschätzbaren Wert für den Natur- und Landschaftsschutz, stellte Hagl- Kehl fest. „Das Summen der Bienen darf nirgends verstummen“, waren sich die Besucher am Altdorfer Bienenhaus einig.